Ari0nne am Eingang der Transzendenz. Eine Höhle. Nackte tote
Erde in einem Umkreis von 2 km. Offenbar konnte der Tod sie nicht
zurückhalten. Nun, sei es drum.
Viele ihrer kleinen Freunde und Freundinnen waren gestorben. Das
wollte sie so nicht hinnehmen. Diese ewigen Kriege um Macht und
Einfluss. Wozu das ganze? So viele mussten sterben, damit sich
wenige groß und mächtig fühlen konnten. Aber wie
groß waren sie denn?
Nein, sie hatte diese kleinen Wesen wirklich gemocht, ihnen so viel
beigebracht und so viel von ihnen gelernt. Dann eplodierte der
Planet, eine Zombie Bombe, abgestrahlt von einem kriegerischen Wesen
der dritten Stufe.
Der würde keine Kriege mehr führen.
So böse hatte sich Ari0nne noch nie gefühlt. Und wehe
denen, die ihr Zorn traf.
Diese Welle der Emotionen. Es machte sie völlig fertig. Sie war
doch ein spirituelles Wesen, suchte den Geist.
Aber es hörte einfach nicht auf. Sie wurde müde durch
diese vielen Kämpfe.
War sie denn ein kosmischer Staubsauger, der Machtgier und
Größenwahn zu eliminieren hatte?
Und dann der Verlust dieses geliebten Planeten, nein, diesen Verlust
wollte sie nicht hinnehmen.
Ein Zeitparadoxon oder eine parallele Existenz?
Parallele Existenzen gab es ja schon. Jede Möglichkeit war
irgendwo realisiert. Bis auf die, die ihren eigenen Tod mit
einschlossen. Das passte nicht zusammen. Tod und Leben sollten
getrennt bleiben.
Wenn es da nicht Sweety gäbe ...?
Ari0nne dachte den Gedanken nicht weiter. Bei solchen Gedanken
wusste sie einfach nicht, wo sie am Ende hinführen würden.
Zeitparadoxa? Das konnte selbst sie auslöschen.
Nein, sie würde den Weg der gestorbenen Seelen gehen und sie
zurückholen.
Das war ihr Wille und bedeutete der Wille eines allmächtigen
Wesens nicht, dass es so geschehen wird?
...
Eine Art Höllenhund versperrte ihr den Weg. Sie schaute ihn nur
an und winselnd suchte er das Weite.
Respekt. Es versöhnte sie fast schon ein wenig.
Sie schritt durch das Tor.
...
Ein Art See lag vor ihr. Alles in völliger Dunkelheit, aber was
kümmerte sie das Licht. Sie hatte andere Möglichkeiten der
Wahrnehmung.
Ein Boot am Ufer. Aha, die Überfahrt. Wo war der Fährmann?
Das Boot war leer.
Ach, was kümmerte sie das, sie flog einfach über das
Wasser hinweg. In einer Höhe von wenigen Metern.
Das Wasser war ruhig. Kein bisschen Bewegung. Als wenn es nicht zu
atmen wagte, Angst vor ihr hätte.
Sie spürte das paranormale Potential des Flusses. Es verhielt
sich völlig passiv.
...
War denn niemand und nichts hier, das keine Angst vor ihr hatte?
...
Sie sah Schatten, Todesfairies der Persephonia. Aber alles hielt
respektvollen Abstand zu ihr.
Nun denn, das andere Ufer. Sie landete im Jenseits.
...
Wie sollte sie hier ihre kleinen Wesen wiederfinden? Es gab keine
Spur, die sie verfolgen konnte. Zum erstenmal in ihrem Leben war sie
völlig ratlos.
...
Etwas streifte sie. Der Atem des Todes.
Es war überhaupt nicht angenehm. Sie spürte, wie ihre
Seele erschüttert wurde.
Aber ein Wesen wie sie, wenn sie ihre Machtmittel ausspielte, gab es
die Transzendenz danach überhaupt noch?
Ari0nne erschrak vor diesen Gedankenspielereien. Sie war ein
ultimatives Wesen, was sie dachte, es konnte unmittelbare
Realität werden. Nein, das wollte sie nicht.
Der Druck auf ihre Seele ließ nach. Dann sah sie das Wesen der
Transzendenz. Persephonia stand direkt vor ihr.
...
Ein schwarzes Wesen in einer schwarzen Umgebung. Ari0nne nahm sie
sehr deutlich war. Persephonia gab schwarzes Licht von sich. Dass es
so etwas gab. Anti-Lichtteilchen. Dabei gab es hier gar kein Licht.
Dann erkannte sie die Wahrheit. Diese Teilchen saugten Lebensenergie
in sich hinein. Sie spürte den Verlust an spiritueller
Substanz. Nicht sehr dramatisch, aber sie spürte ihn.
Und das geschah mit ihr, sie war doch ein unsterbliches Wesen. Aber
vielleicht nur potentiell unsterblich?
Persephonia hatte eine Aura, die sehr bedrängend wirkte.
Näher sollte sie besser nicht herankommen. Ein spirituelles
schwarzes Loch, so kam es ihr vor. Da war nichts Lebendiges vor ihr.
Und ihre eigene Seele, sie zitterte.
P: << Bist du nicht etwas leichtsinnig, Ari0nne? Ein lebendes
Wesen kann hier gar nicht existieren, wenn es nicht beschützt
wird >>
A: << Lebe ich denn? Und wenn, in welcher Form? Ich bin
positiv, negativ und verkörpere die Null. Ist die Null nicht
das wahre Leben? >>
P: << Das ist nicht alles. Du lebst und du existierst. Damit
hast du Berührungen mit Weepy, Sensity und Arianne. Dies alles
kann auch verlorengehen. Deine Seele, getrennt von alledem, sie ist
dann nicht mehr fähig, sich weiterzuentwickeln, nur die
Erinnerungen sind dann noch da >>
A: <<<?>>
P: << Ich weiß, du bist ein Traum der Ennaira und der
Arianne. Aber glaube mir, wenn die beiden dich nicht beschützen
würden, dann wärst du jetzt tot. >>
Ari0nne fühlte sich gar nicht mehr wohl. Sollte sie wirklich
einen schweren Fehler gemacht haben? Sie spürte Persephonia und
sie spürte den Atem des Todes, er umhüllte sie, streifte
sie. Etwas in ihr litt darunter, wollte nicht davon berührt
werden. Wenn Persephonia sie berühren würde? Sie
spürte, all ihre Macht wäre dann mit einem mal
bedeutungslos.
P: << Nein, ich berühre dich nicht. Ich will es nicht und
selbst wenn, Arianne würde das gar nicht zulassen. Schau, ich
bin nicht allein. >>
Persephonia trat zur Seite und sichtbar wurden ... Arianne und
Ennaira.
...
A: << Ari0nne, wir lassen dich nicht sterben. Sieh, wir sind
hier, weil wir uns mit dir vereinigen wollen. Nur für einen
Moment, so dass die Grenzen der letzten Ewigkeit es gar nicht
bemerken. Wir wissen, dass du es brauchst, um zu leben. Dein
Eindringen in die Transzendenz, es könnte dich töten
>>
Ari0nne wusste, was das bedeutete, die Vereinigung mit Arianne und
Ennaira. Freude erfüllte sie. Ja, sie würde zur EINS
werden, verschmolzen mit den polaren Wesen der Existenz.
Persephonia stand abseits. Dass dieses Wesen so viel Macht hatte ...
aber Ari0nne war auch erleichtert, dass sie nicht das ultimative
Wesen in Allem darstellte.
...
Arianne und Ennaira traten auf sie zu, berührten sie mit den
Händen. Und dann? die Welt ging unter ... und wurde neu
geboren. Es war die Geburtsstunde der EINS.